– Pressemitteilung –
Klares Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung
Droste-Hülshoff-Realschule und Westfalen-Kolleg erhalten schul.inn.do-award 2018
Dortmund, 5. November 2018. In Zeiten von wachsendem Populismus, steigender Fremdenfeindlichkeit und zunehmender gesellschaftlichen Polarisierung ist es wichtig, markante Zeichen für demokratische und humanistische Werte zu setzen. Das Westfalen-Kolleg Dortmund und die Droste-Hülshoff-Realschule engagieren sich seit geraumer Zeit in unterschiedlichen Projekten gegen Rassismus und für Demokratieförderung. Hierfür wurden sie nun mit dem mit insgesamt 3.000 Euro dotierten schul.inn.do-award ausgezeichnet. Mit dem Preis fördert der gemeinnützige Verein schul.inn.do jährlich innovative Schul-, Kinder- und Jugendprojekte.
Das Westfalen-Kolleg und die Droste-Hülshoff-Realschule wurden mit dem schul.inn.do-award 2018 ausgezeichnet. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Renate Tölle, stellv. Vorsitzende schul.inn.do e. V., Dieter Baier, Vorstand schul.inn.do e. V., Maria Backhaus-Görges, Vorstand schul.inn.do, Heike Fortmann-Petersen, Schulleiterin Droste-Hülshoff-Realschule, Elke Podany, Droste-Hülshoff-Realschule (Projektleitung), Heinz Höne, Droste-Hülshoff-Realschule (Projektleitung), Dr. Wanda Klee, Schulleiterin Westfalen-Kolleg, Dr. Anja Wieber, Westfalen-Kolleg, Sonja Büscher, Westfalen-Kolleg, Manfred Hagedorn, Stadt Dortmund, Fachbereich Schule,sowie die Schülerinnen und Schüler, die an den Projekten teilnehmen.
„Wir sehen in vielen Ländern Europas und der Welt einen wiedererstarkenden Nationalismus. Umso wichtiger ist es, dass sich junge Menschen für aktuelle gesellschaftspolitische Prozesse und die Aufarbeitung von Geschichte interessieren. Unsere Preisträger gehen aber noch weiter – mit Blick auf die Vergangenheit vermitteln sie ihren Altersgenossen die Botschaft, dass Ausgrenzung, Gewalt und Abschottung die Probleme nicht lösen werden. Vielmehr zählt der gegenseitige Respekt voreinander – egal welche Hautfarbe, Nationalität oder Religion man hat“, erklärt Renate Tölle, stellv. Vorstandsvorsitzende des schul.inn.do e.V.
Mit dem Film „Races“ greift das Westfalen-Kolleg das mehr denn je aktuelle Thema „Flucht und Vertreibung“ im Spiegel einer ein halbes Jahrhundert umfassenden Geschichte auf. Die Studierenden der Lehreinrichtung begriffen die Vielzahl der Zugereisten an ihrem Kolleg als Chance und entwickelten mit Unterstützung des Regisseurs Cem Arslan und zwei Lehrkräften die Idee zu dem Filmprojekt. E konnte auf der Erinnerungskultur aufbauen, die die Geschichts-AG der Schule seit Jahren pflegt. Mit dem Film ist es den Jungen und Mädchen gelungen, die Sorgen, Ängste und Wünsche der Mitwirkenden mit Epochen deutscher Diskriminierungsgeschichte zu verbinden und den schmerzhaften Erfahrungen von Ausgrenzung und Gewalt, die heilsame Wirkung menschlicher Begegnung entgegenzusetzen. Die eindringlichen Szenen werden ausschließlich von Laienschauspielern, allesamt Studierende am Westfalen-Kolleg gespielt. Das Projekt zur Demokratieförderung wurde maßgeblich mit Mitteln des Dortmunder Schulentwicklungsfonds gefördert.
Die Droste-Hülshoff-Realschule ist bereits seit mehr als zehn Jahren Teil der europäischen Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, in der die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, ihren Beitrag zum Aufbau einer Zivilgesellschaft zu leisten. So gibt es an der Lehreinrichtung die Dauerausstellung „...weil Hannelore jüdisch war“. Am Beispiel einer jüdischen Familie aus dem Schul-Stadtteil Kirchlinde wird die Struktur des Nationalsozialismus sowie anhand dieses Familienschicksals die Entwicklung von Diskriminierung, Ausgrenzung, Verfolgung bis hin zur Vernichtung aufgezeigt. Die Schülerinnen und Schüler informieren als Experten die Besucher an den einzelnen Stationen. Inzwischen wird das Angebot auch kontinuierlich von zum Beispiel israelischen Lehrergruppen, Zertifikatskursen der Philosophen, FSJler, dem Schulreferat des evangelischen Kirchenkreises Dortmund oder auch Polizei-Auszubildenden wahrgenommen.
In Kooperation mit dem Bildungspartner „Jugendring“ unternehmen die Jugendlichen zudem regelmäßig Fahrten zu Gedenkstätten wie den ehemaligen Konzentrationslagern Auschwitz, Bergen-Belsen oder Majdanek. Sie treffen Zeitzeugen, die über ihre Erlebnisse während des zweiten Weltkriegs berichten. Das so über die Jahre gewonnene Wissen geben die älteren wiederum an ihre jüngeren Mitschüler weiter. Diese Angebote befähigen und motivieren die Heranwachsenden, sich auch verstärkt außerschulisch zu engagieren.
Im Verein schul.inn.do e.V. engagieren sich seit 2001 Vertreter aus Bildungseinrichtungen und Unternehmen für eine zukunftsorientierte Bildung und den Aufbau regionaler Bildungsnetzwerke in Dortmund. Zu den selbst gewählten Aufgaben zählt die Unterstützung innovativer Schulprojekte in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Schule.
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